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Donnerstag, 23. August 2018

Du wolltest es doch Beitrag.

Heute ging meine Rezension zu "Du wolltest es doch" von Louise O'Neill online.
Auch wenn ich mich so auf dieses Buch gefreut hatte, konnte es mich am Ende leider nicht überzeugen, geschweige denn schlussendlich begeistern.
Trotzdem finde ich dieses Thema so wichtig, dass ich es noch einmal aufgreifen muss.

Vorsicht: Der Beitrag wird das Ende des Buches spoilern. Und es wird lang.

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Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Den Satz kennen wir alle, wahrscheinlich der einzige Satz aus dem Grundgesetz, den jeder schon gehört und sich unter Garantie gemerkt hat.
Hört das Grundgesetz bei leicht bekleideten Frauen auf? Oder bei einem "Playboy" der sich damit rühmt, wie viele Frauen er haben kann? Sind sie dann plötzlich nicht mehr mit eingeschlossen? Oder ist die unantastbare Würde gar nicht gleichzustellen mit unantastbarem Körper?

Man könnte jetzt sagen: "Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ja könnte man. Ist aber eben falsch.
Wer den Körper eines Menschen berührt, berührt auch seine Seele, seinen Stolz, seine Würde. Daran führt kein Weg vorbei.
Deswegen sehnt man sich in schlechten Zeiten nach jemanden, der einen in den Arm nimmt und einem zeigt, dass alles gut wird und er da nicht allein durch muss. Es ist nicht der Körper der das will. Es ist die Seele.

Eine liebevolle Berührung tut der Seele gut. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eine ungewollte und unangenehme Berührung wehtut. Ganz ohne Blut und blaue Flecke. Ein Schmerz der tiefer geht und sich anfühlen kann, als würde einem das Herz zerreißen.
Und auch dann gilt nicht das Prinzip "Schnell vorbei tut nicht lange weh." wie bei einem Pflaster. Egal wie lang dieser unangenehme und erniedrigende Moment andauert... der Schmerz hält viel länger.
Auch Jahre später, wenn man gerade versucht hat sein Herz wieder zusammenzuflicken und denkt, dass es doch eigentlich ganz gut gelungen ist... Dann kommt ein Wort oder ein Geruch, ein verdammter Gedanke und die Naht löst sich. Die Einstiche der Nadel waren unsauber und haben am Ende nur noch mehr Risse und Verletzungen hinterlassen. Und trotzdem versucht man es weiter. Hofft weiter. Will weiter ein normales Leben führen. Ein ewiger schmerzhafter Kreislauf.

Ach was nimmt die kleine Nana sich denn jetzt das Recht heraus, darüber zu sprechen? Wie kann sie sich wagen, zu behaupten, sie wisse wie sich die Opfer sexueller Übergriffe fühlen.
Stimmt.. wie kann ich es wagen... Genau.. Ich bin eines dieser Opfer und weiß leider nur zu genau, wovon ich hier schreibe.

Wer meiner Seite schon länger folgt, kann jetzt denken "Meine Güte. Sie stellt sich doch nur in den Mittelpunkt. Jahrelanges Mobbing. Essstörungen. Und auch noch sexuelle Übergriffe. Als ob!"
Dann denk das und verlass meine Seite. Es ist nicht leicht, meine ganzen Schicksalsschläge offen zu legen. Und ich muss es nicht tun. Und doch brennt es mir auf der Seele. Niemand muss es lesen. Aber jeder sollte über die Gefühle anderer nachdenken.

Es kam in meinem Leben schon zu mehreren sexuellen Übergriffen. Ob es damals eine Jugendliebe war, die ein "Nein" nicht akzeptieren wollte, bis ich nicht mehr dagegen kämpfen wollte, weil ich dachte, es wäre meine Pflicht. Immerhin sind wir ein Paar gewesen.
Oder das ständige Begrabschen als Kellnerin. In einer Unterführung verfolgt und belästigt zu werden. Vom Chef der einem zu nahe kommt. Oder einer Person, der man blind vertraut hat und die einen dann enttäuscht hat.
(Anmerkung meines heutigen Ich's: Du warst so ein verdammt dummes und naives Mädchen! Sexuelle Handlungen sollten nie eine Pflicht oder ein Ertragen sein. Sondern etwas intimes das man genießen kann!)

Entgegen der Erwartung helfen all die mitleidigen Blicke nicht, die einem zugeworfen werden, wenn es jemand mitbekommen hat. Und doch geben sie einem das Gefühl, gesehen zu werden. Das Gefühl nicht allein zu sein. Und das hilft.

Auch heute trage ich gerne enge oder kurze Kleidung. Ich habe für mich beschlossen, mich nicht zerstören zu lassen. Ein ewiger Kampf, in dem ich oft auf die Knie gehe aber NIEMALS verlieren werde!
Ich möchte einfach weiter ich sein können. Aber scheinbar provoziert dieses "Ich" immer wieder, denn es kommt immer wieder zu Momenten, in denen ich schreien und um mich schlagen will, weil es zu einer Berührung kommt, die ich nicht will. Aber ich kann es nicht. Ich kann leise meine Meinung piepsen. Oder kurz aufschreien und aufhören mich zu bewegen. Ich kann auch so tun, als wäre nie etwas gewesen. Aber alles das ist falsch.

Aber muss ich mich verhüllen, um auch als Mensch gesehen zu werden? Bin ich Freiwild, nur weil ich einen kurzen Rock trage? Oder mich gerne schminke? Ein ganz klares NEIN!
Und wenn ich nackt auf einem Festival rumlaufen würde... niemand dürfte mich berühren, wenn ich es ihm nicht erlaubt habe.
Schließlich laufe ich auch nicht durch die Gegend und berühre einen Mann der seinen Oberkörper zeigt, ohne dass er es will.
Sätze wie "Du wolltest es doch!" oder "Das warst du selbst schuld!" hat nicht nur Emma oft gehört. Ich glaube diese Sätze, kennt jedes Opfer. Aber nehmt sie nicht ernst. Ihr seid nicht schuld an all den kranken Gedanken anderer Menschen.
Menschen die diesen Satz hören, sehen dann ungefähr so aus, wie auf dem Bild da unten. Und ja natürlich haben sie genau das gewollt.

Wenn jemand einen blauen Fleck hat, ist das genau so wenig eine Einladung ihn zu verprügeln, wie nackte Haut eine Einladung zum Berühren oder Schlimmerem ist.

In allen Fällen die mir passiert sind, hatte ich nicht den Mut dagegen vorzugehen. Ich hab mir selber eingeredet, dass es doch nicht schlimm genug war, dafür ein Menschenleben zu ruinieren. Habe mir eingeredet, dass das ganz sicher immer wieder unbeabsichtigt passiert. Und selbst wenn nicht, ich hätte doch keine Beweise dagegen gehabt. Wer hätte mir schon geglaubt.
Aber wisst ihr was. All das war es wert ein Leben zu zerstören. Nämlich meins!

Darüber denken weder die Täter, die Opfer noch die Zuhörer wirklich nach. Auch wenn ein Gerichtsverfahren ein fremdes Leben zerstören kann, die Tat hat auch eins zerstört.
Es ist wichtig dass man sich wehrt, sich nichts gefallen lässt und versucht dagegen vorzugehen. Auch mit der Polizei.

Und genau da lag der Knackpunkt des Buches "Du wolltest es doch". Das Ende das allen Opfern, Tätern, Zuhörern und Unbeteiligten erzählt: "Hey. Es ist egal. So wenige Vergewaltiger werden wirklich überführt und bekommen eine Strafe dafür, was soll da schon passieren. Wieso soll man dann gegen den Täter vorgehen?"

Das ist die falsche Art dieses Thema zu behandeln. Denn es ist wichtig. Um damit abschließen zu können, auch wenn das nie ganz möglich ist.

Diesen Schritt habe ich bisher selbst nicht getan. Ich habe es über mich ergehen lassen und bin in Schuld- und Schamgefühlen ertrunken. Genau wie Emma.
Ich bin nicht so stark, wie ich es gerne wäre. Und wie ich es gerne jedem vorspiele. Genau wie Emma.
Ich habe noch heute an den Folgen zu knabbern. Genau wie Emma.
Meine Täter leben ihr Leben unbeirrt weiter. Genau wie Emmas.

Ein Leben ist zerstört und kann nicht einfach wieder zusammengeklebt werden. Und die Menschen, die daran Schuld sind, tun genau das vielleicht noch anderen Menschen an. Am Ende gibt es so viele kaputte Menschen, die ihre Lebenslust, ihre Freude und ihre Hoffnung bei einer Person verloren haben, die sie nicht verdient hat und sich nun darin suhlt. Als hätte sie diese Lebenslust, Freude und Hoffnung verdient, für das was sie getan hat. Und niemand wird ihr je das Gegenteil aufzeigen, wenn alle schweigend ertragen und wegschauen.

Nana Ende
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Wenn ihr Hilfe braucht, jemanden kennt der Hilfe braucht oder euch näher damit beschäftigen wollt, lasse ich euch eine Nummer hier, die ihr kostenfrei anrufen könnt. Niemand muss da alleine durch.

Die Nummer des Hilfetelefons:

0800-22 55 530 (kostenfrei und anonym)
Das „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ ist die bundesweite, kostenfreie und anonyme Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt, für Angehörige sowie Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern, für Fachkräfte und für alle Interessierten. Es ist eine Anlaufstelle für Menschen, die Entlastung, Beratung und Unterstützung suchen, die sich um ein Kind sorgen, die einen Verdacht oder ein „komisches Gefühl“ haben, die unsicher sind und Fragen zum Thema stellen möchten.

Mittwoch, 15. August 2018

Rezension zu 161011 2 von Aurelia L. Night

*Daten*

Titel: 161011: Rückkehr
Autorin: Aurelia L. Night
Verlag: Tagträumer Verlag
Seiten: 252
Shop: https://tagtraeumer-verlag.de/produkt/161011-rueckkehr/

*Inhalt*

›Was würdest du tun, wenn derjenige, den du liebst, aufgibt?‹

Als Kaze die Augen aufschlägt, ist Gabriel fort. Geflohen, damit er keinen von ihnen erneut verletzen kann.Um ihn zurückzuholen, würde Kaze alles tun, aber jemand versucht, sie von ihren Plänen abzuhalten, obwohl jede Minute zählt. Denn Gabriel verfällt dem Monster in sich immer mehr.Währenddessen regt sich in Tamieh eine Kraft, die lange tot geglaubt wurde und nur ein Ziel verfolgt: die Vernichtung der Vampire.

*Cover*
Das Cover finde ich absolut passend zum ersten Band der Dilogie. Diesmal starrt uns nur nicht Kaze mit entschlossenem Blick an. Dafür wirft Gabe uns einen entschlossenen Blick zu. Für mich ist das Cover absolut stimmig. Auch zur Story.

*Schreibstil*
Wie immer konnte Aurelia L. Night mit ihrem Schreibstil auftrumpfen. Die Buchstaben und Wörter setzen sich aneinander, bis man sie nicht mehr als solche wahrnimmt.

*Charaktere*

Die Charaktere haben sich im Vergleich zum Beginn ihrer Reise weiterentwickelt und sind sich doch treu geblieben. Ich konnte ihre Emotionen und Handlungen absolut nachvollziehen. Wobei Kaze mir zu Beginn mit ihrer Sprunghaftigkeit ein klein wenig auf die Nerven ging, auch wenn das in ihrer Situation definitiv eine normale Reaktion ist.

*Meinung*

Nach der doch etwas längeren Pause nach Band1 hatte ich erst ziemliche Probleme, wieder zurück an meinen Platz zu finden. Es war als wollte ich unbedingt eine Aufführung sehen, habe mir extra einen der besten Plätze reserviert, einen großen Eimer Popcorn im Arm... Und dann kommen all die Charaktere und Erlebnisse, die mich vor der Pause so sehr in ihren Bann gezogen haben und stellen sich mir in den Weg, wollen mich nicht durchlassen und mir meine Nervennahrung klauen.
Es hat wirklich lang gedauert, bis ich endlich wieder in die Geschichte eintauchen kann.

Aber dann... Oh Kinners... dann aber! Kaum hatte ich meinen Platz als Zuschauer eingenommen, wäre ich am liebsten wieder aufgesprungen, um ein Teil der Geschichte zu werden, selbst auf der großen Bühne zu stehen und mit den (für mich einzigen) tollen Vampiren und den Experimenten unser Abenteuer zu beenden.

Immer wieder wird Spannung aufgebaut, die sich kurz entlädt. Immer wieder Wendepunkte die man nicht erwartet hat. Immer wieder Gefühle die einen mitgerissen haben. Und wenn man gerade denkt, man hat es verkraftet, kommt schon die nächste Überraschung um die Ecke.
Der Schlussakt war mir ein wenig zu schnell vorbei. Aber das tut Gabe und Kaze nun wirklich keinen Abbruch.
Die Geschichte ist einfach stimmig und konnte selbst mich als bekennenden Vampirhasser überzeugen. Auch mit dem Finale der Dilogie.

Kurzum... Eine wirklich tolle Reihe, die ich jedem Fantasyliebhaber nur ans Herz legen kann. 5 Sternchen

Dienstag, 7. August 2018

Rezension zu Du wolltest es doch von Louise O'Neill

*Daten*
Titel: Du wolltest es doch
Autorin:  Louise O'Neill
Verlag: Carlsen
Seiten: 368

*Inhalt*
Emma ist hübsch und beliebt, die Jungs reißen sich um sie. Und sie genießt es, versucht, immer im Mittelpunkt zu stehen: Das Mädchen, das jeden herumkriegt. Bis sie nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht. Klar, sie ist mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die anderen Jungs kamen hinterher. Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen. Ist Emma wirklich selber schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen Kleid? 

Ein aufwühlendes, vielfach preisgekröntes Buch.

*Cover*
Das Cover hat mich mit seiner unschuldigen und doch provozierenden Art sofort angesprochen und es war schnell klar, dass ich unbedingt wissen muss, was sich dahinter verbirgt.
Jetzt kann ich sagen, dass das Cover absolut passend zur Geschichte ist und deswegen gleich noch schöner.

*Schreibstil*
Der Schreibstil von Louise O'Neill konnte mich von der ersten Seite an... abschrecken. Sie hat es mir als Leser unheimlich schwer gemacht in der Geschichte anzukommen. Zu viele Sprünge, zu viele Klammersetzungen, die Emmas wahre und geheime Gedanken enthüllen. Ich bin ein Freund von ausgeschriebenen Sätzen, Klammern reißen mich immer total raus. Und gerade so etwas wie Gefühle, gehören da einfach nicht rein, weil man sie nicht weglassen könnte.
Auch im Laufe der Geschichte habe ich mich mit ihrem Schreibstil nicht anfreunden können. Aber die Neugier hat es mich ertragen lassen.

*Charaktere*
Der nächste Knackpunkt. Mal ganz davon abgesehen, dass Emma ein absolut unsympathischer Mensch ist, was durchaus beabsichtigt ist und eben einfach ihre Art und damit okay, konnte ich nur eine einzige Person ansatzweise in mein Herz lassen. Naja, er durfte zumindest mal anklopfen.
Mal ganz davon abgesehen, dass es schon am Anfang viel zu viele Personen und zu ähnliche Namen gab, die mich auch neben dem Schreibstil abgeschreckt haben... Konnte ich einfach nur Mitleid mit Emma haben, weil sie in einem so lieblosen Umfeld lebt, dass ich sie und ihre unsympathische Art absolut verstehen konnte.

*Meinung*

Ach war ich neugierig auf dieses Buch. Die Thematik die dringend besprochen werden muss, weil sie wichtig ist.
Leider wusste ich auch, dass es unheimlich schwer sein wird, eine begeisternde Geschichte dazu zu schreiben, das ist leider oft so, bei wichtigen Themen. Trotzdem bin ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen und war neugierig.

Schon auf den ersten Seiten habe ich gemerkt, dass der Schreibstil mich nicht überzeugen kann. Trotzdem wollte ich nicht aufgeben. So viel Potential. So viel Dringlichkeit.

Auch die Charaktere konnten mein Herz nicht erwärmen. Weil sie alle kalt und oberflächlich sind. Und keinen Funken Liebe oder Freundlichkeit in sich haben. Die einzige Ausnahme hier ist Emmas Bruder, allerdings auch erst im Laufe der Geschichte, denn anfänglich ist er genau so unsympathisch wie alle anderen.

Dann kam endlich der besagte Samstag, der Emmas Leben zerstören soll und wird. Und ab da habe ich in meiner Brust nur noch ein bedrückendes Gefühl gespürt. Als ob jemand auf mir kniet, um mich auch ja leiden zu lassen.
Wie es zu der Tat gekommen ist, fand ich etwas schwach, das Ausmaß dann aber wieder so weitreichend und in der heutigen Zeit, kann ich mir das leider sehr gut vorstellen. Social Media ist eben nicht nur Spaß, Freude und Entspannung.

Schon kurz nach der Tat habe ich wieder vor Unglauben den Kopf geschüttelt. Wie kann man nur eine so unfassbar kalte Familie haben? Wie kann man nur so wenig Empathie und Gespür für die Gefühle seines Kindes haben?
Und dann kam ein Cut, der mich unheimlich gestört hat. Gerade als Emma erfährt, was passiert ist und ich eigentlich erleben will, wie sich alles entwickelt, ist plötzlich so viel Zeit vergangen. Man erfährt zwar nach und nach was in dem Zeitraum alles passiert ist, aber es ist so einfach nicht das selbe und hat mich ein Stück weit mit der Geschichte entfremdet.

Emmas Gefühle kann ich absolut nachvollziehen, trotzdem sind sie von der Autorin so geschildert und beschrieben worden, dass ich irgendwann davon ein Stück weit genervt war. Zusammen mit dem Gefühl auf der Stelle zu treten, war ich irgendwann sogar ziemlich genervt. Aber ich habe tapfer durchgehalten, wartend auf eine Wendung, ein Ereignis. Bis ich irgendwann nicht mehr darauf hoffen konnte.

Und dann kam das Ereignis, auf das ich gewartet habe. Und ich war wütend. Unfassbar wütend. Das Buch hatte ja schon so seine Ecken und Kanten. Aber das Ende hatte zwar eine Botschaft, aber die falsche. Das Leben hat nicht immer ein Happy End. Geschichten müssen sie auch nicht haben. Aber DAS war für mich noch nicht einmal ein Ende. Das war gar nichts.

Ich hab schon in der Mitte gemerkt, dass es mir schwer fallen wird, dieses Buch zu bewerten. Weil die emotionale Komponente so schwer wiegt, die Story aber eher auf der Strecke bleibt. Das hat sich auch nicht mehr geändert.
Für das Ende würde ich am liebsten nur einen Stern vergeben und doch hatte das Buch auch positive Momente. Nicht wirklich für die Protagonistin, aber es war nicht durchgehend schlecht.
Je länger ich darüber nachdenke, was ich zu diesem Buch sagen möchte, um so weniger kann ich es empfehlen. Anfangs habe ich noch gedacht, dass es schlechte vier Sterne verdient. Jetzt überlege ich, ob es nicht vielleicht lieber nur zwei sein sollten.
Ich entscheide mich für das Gefühl, dass sich schon kurz relativ kurz nach dem Lesen hatte und vergebe mittelmäßige und traurige 3 ☆'chen.

Dienstag, 31. Juli 2018

Rezension zu Kein Horizont ohne Licht von Michelle Schrenk

*Daten*

Titel: Kein Horizont ohne Licht
Autorin: Michelle Schrenk
Verlag: Canim Verlag
Seiten: 324
Shop: https://www.amazon.de/Kein-Horizont-ohne-Licht-Himmelslichter-ebook/dp/B07FRJ1V7B/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1532989040&sr=1-1&keywords=kein+horizont+ohne+licht

*Inhalt*

Hanna ist glücklich. Meistens. Außer wenn sie sich
Erinnerungen an Josh erlaubt – ausgelöst durch den Klang
einer Gitarre, den Geruch von Leder oder wenn Lichter
die Dunkelheit erhellen. Doch von Josh will sie nicht
mehr träumen. Fast zwanzig Jahre ist es her, dass der Junge,
der damals die Welt für sie bedeutete, sie in den Scherben
ihres jungen Lebens zurückgelassen hat.
Ihm zu verzeihen, kommt also überhaupt nicht für sie infrage.
Wäre da nicht Mo, der Mann, der wie ein Vater für Hanna und Josh
war und der die beiden auf eine Reise in ihre Vergangenheit
mitnimmt – bis sie erkennen, wie wichtig es ist, das Licht
am Horizont nicht zu verlieren.

*Cover*
Die Cover von Michelle Schrenks Büchern bewundere ich schon länger aus der Ferne. Sie sehen immer so schön romantisch und hoffnungsvoll aus, auch wenn sich dahinter wohl oft eine gewisse Dramatik verbergen soll.
So auch dieses Cover. Es strahlt für mich pures Gefühl aus.

*Schreibstil*
Da es mein erstes Buch der Autorin ist, war ich natürlich sehr gespannt, wie die Geschichte verpackt ist. Auf den ersten Blick hab ich ein entspanntes Lesen erwartet, dass die Autorin mich mit ihren Worten durch die Geschichte tragen wird und man sich wundervoll fallen lassen kann. Je weiter ich kam, um so mehr habe ich gemerkt, dass sich dieses Gefühl nicht eingestellt hat.

*Meinung*

Eine Geschichte mit tiefer Botschaft und vorhersehbarem Plot. Das ist der erste Satz der mir einfällt, wenn ich das Buch beschreiben möchte. Das klingt aber härter, als ich es eigentlich ausrücken möchte.

Für Zwischendurch finde ich ist Kein Horizont ohne Licht eine tolle Geschichte. Allerdings bin ich auch mit recht hohen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen, weil meine Mama und auch einige Andere von Michelle und der Emotionalität ihrer Bücher geschwärmt haben.

Die ständigen Rückblicke in die Erinnerungen von Hannah haben mich oft aus dem Lesefluss gerissen, obwohl sie wichtig sind. Aber mir waren es zu viele zeitliche Sprünge.
Teilweise fand ich die Gespräche sehr steif, nicht nur zwischen Hannah und Josh (was man zum Ex ja noch verstehen könnte), sondern auch ganz allgemein. Zu gestellt. Zu gehoben. Zu bildlich. Besonders Mo hat immer wieder von den Lichtern, den Erinnerungen gesprochen. Der Gedanke ist schön und es passt zu einem alten weisen Mann. Aber irgendwann konnte ich all das Gerede über das Licht der Erinnerung und dass man sich daran festhalten muss, wenn es einmal dunkel um einen wird, nicht mehr nachvollziehen. Ja diese Message soll in dem Buch rüber gebracht werden. Aber dass gefühlt jedes zweite Gespräch im Buch diese Aussage hat, ist mir einfach zu viel.

Auch den Plot hatte ich leider recht schnell durchschaut. Durch den fehlenden Schockmoment konnten sich die Gefühle nicht so entwickeln, wie ich es mir gewünscht hätte, aber eine Regung war doch an einigen Stellen vorhanden und ich musste schlucken.

Trotzdem habe ich es sehr genossen, mit Hannah, Josh, Mo und Erika auf Zeitreise zu gehen und vergebe 3 Sternchen.

Sonntag, 22. Juli 2018

Rezension zu Dark Spells I von Nina Hirschlehner

*Daten*

Titel: Dark Spells: Die Königin der Stadt
Autorin: Nina Hirschlehner
Verlag: Selfpublisher
Seiten: 136

*Inhalt*
Die mächtige Hexe Dhana herrscht mit eiserner Hand über sämtliche magische Wesen Londons. Wer sich ihrem Willen nicht beugt, wird ausgelöscht. Währenddessen lebt auf der anderen Seite der Stadt die dunkle Hexe Savannah im Verborgenen – bis plötzlich eine junge Hexe an ihre Tür klopft, die einen Angriff von Dhana überlebt hat. Sie will von Savannah trainiert werden, um eines Tages dieser Schreckensherrschaft ein Ende zu setzen. Was die Junghexe jedoch nicht weiß, ist, dass Dhana und Savannah noch eine ganz eigene Rechnung offen haben.

*Cover*
Das Cover gibt nicht allzu viel her, was auf den Inhalt schließen lässt. Es ist schlicht mit einer gewissen Verspieltheit, die mir sehr gut gefällt. Besonders weil es trotzdem etwas düsteres ausstrahlt, was sehr gut zu meinem ersten Eindruck der Geschichte passt.

*Schreibstil*
Den Schreibstil der Autorin durfte ich ja bereits in einem ihrer Liebesromane kennen lernen. Schon da fand ich ihn sehr gut und auch im Fantasybereich konnte Nina Hirschlehner durchaus begeistern.
Was ich gerade für den Anfang etwas schwierig finde, sind die verschiedenen Sichtweisen, in die man geworfen wird. Gleich zu beginn vier Sichtweisen, finde ich schon etwas schwierig, auch wenn es einem das Hineinversetzen in die Protagonisten erleichtert.

*Charaktere*
Die vier Hauptcharaktere sind Savannah und Zoey mit Shadow und Dhana als Gegenspieler. Oder?
Das einer der Figuren nicht so spielt, wie man es erwarten würde, wird einem quasi sofort gezeigt. Und doch handeln sie alle schlüssig und geben einem so das Gefühl sie schon länger zu kennen.

*Meinung*
Puuh. Es ist schwer sich eine Meinung über 136 Seiten zu bilden. Natürlich habe ich gewusst, dass es ein Auftakt für eine Reihe mit vielen kurzen Episoden ist. Und da ich das System für mich noch nicht ausprobiert habe, war ich darauf sehr gespannt.
Aber ich hätte es mir nicht so schwierig vorgestellt.
Ein wirklicher Spannungsaufbau konnte bei mir noch nicht auftreten, weil ich die Charaktere noch nicht gut genug kenne. Trotzdem habe ich gerade zum Schluss böses Herzklopfen bekommen und bin doch sehr neugierig geworden.
Ich bin unheimlich gespannt, wie es weiter gehen wird, denn ich glaube, dass es hier sehr viel Potential gibt und bin mir sehr sicher, dass die Autorin dies auch nutzen wird. Auch wenn der Auftakt noch etwas unscheinbar war.

Auch wenn das irgendwie eine Rezension ist, die mir persönlich gar nicht gefällt, kann ich das nicht ändern ohne zu spoilern. Deswegen gibt es von mir jetzt einfach 4 ☆'chen, bevor ich mich verzettel. Gebt diesem Auftakt und der Geschichte eine Chance, euch mit einem dunklen Zauber zu belegen.

Sonntag, 10. Juni 2018

Rezension zu Unser Platz in dieser Welt von Luisa Strunk

*Daten*

Titel: Unser Platz in dieser Welt
Autorin: Luisa Strunk
Verlag: Books on Demand
Seiten: 444
Genre: Gay Romance

*Inhalt*

Was, wenn es ein Mädchen ist, das dein Herz höherschlagen lässt?

Freunde finden. Irgendwo dazugehören. Sich verlieben. Ganz normale Wünsche für ein 16-jähriges Mädchen. Aber nicht für Marie, die seit Jahren unter den Angriffen ihrer Mitschüler leidet und die Hoffnung, sich weniger einsam zu fühlen, längst aufgegeben hat. Stattdessen findet sie Zuflucht in ihren Büchern.
Als sie eines Abends jedoch ausgerechnet Gwen, das Mädchen mit den blonden Locken und den traurigen Augen, trifft, will sie sich nicht länger verstecken. Es dauert nicht lange, bis sich zwischen den beiden eine innige Freundschaft entwickelt.
Zum ersten Mal in ihrem Leben ist Marie glücklich. Alles scheint perfekt. Wäre da nicht ihr Herz, das jedes Mal verrücktspielt, wenn sie in Gwens Nähe ist. Überfordert von ihren Gefühlen, droht die Freundschaft zu zerbrechen.
Eine Geschichte über die erste große Liebe und die Suche nach sich selbst.

*Schreibstil*

Den Schreibstil von Luisa Strunk fand ich gewöhnungsbedürftig. Er war flüssig und locker. Für mich aber ein Stückchen zu jugendlich, vielleicht ein bisschen zu gestellt. Die Autorin hat es zwar geschafft, mich in ihre Welt zu holen und das Buch zu genießen, aber ich hatte nicht das Gefühl, es selbst zu erleben. Da es sich hier aber um ein Debüt handelt, bin ich mir sicher, dass Luisa Strunk sich in dieser Hinsicht noch verbessern wird und es in Zukunft auch schafft, den Lesefluss etwas beiläufiger zu halten.

Die Geschichte wird uns aus Maries Sicht erzählt und gibt gute Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle.


*Charaktere*

Und da kommen wir schon irgenwie zum ersten Knackpunkt. Maries Gedanken und Gefühle.
Besonders am Anfang war ich von ihr sehr genervt. Von ihrem geringen Selbstwertgefühl, von ihren Zweifeln. Von ihrer Schwäche. Und doch macht es sie lebendiger.
Ich weiß, wie man sich als Außenseiterin fühlt und habe mich damals wie sie verhalten, wie sie gedacht und wie sie gezweifelt. Aber gerade für den Einstieg fand ich es sehr schwierig in diese düstere Stimmung geworfen zu werden.
Im Laufe der Zeit entwickelt sie sich, wird stärker, selbstbewusster und ihre Entwicklung gefällt mir wirklich sehr gut.

Gwen ist das Gegenstück zu Marie und doch konnte ich mich in sie sofort hineinversetzen. Sie mochte ich lieber und konnte sie an manchen Stellen besser verstehen. Manchmal hätte ich mir wirklich ein Kapitel aus ihrer Sicht gewünscht.

Aber auch Pia und Nico waren immer präsent. Sie sind anders. Erfrischend und herzlich.

*Meinung*

Es fällt mir unheimlich schwer, meine Meinung in Worte zu fassen Weil ich selbst noch ziemlich aufgewühlt und verwirrt bin.
Ich kann die Charaktere und die Handlungen nachempfinden. Und ich konnte es fühlen. Ich habe nicht nur einmal geweint, weil an den richtigen Stellen die richtigen Sätze standen und mich direkt ins Herz getroffen haben. Weil ich mich in beide Charaktere hineinversetzen konnte. Weil ich den Schmerz von Gwen und Marie gleichzeitig gefühlt habe.

So glaubwürdig ich die Geschichte auch fand, so realitätsfern war sie auch. Die Reaktionen auf Maries Coming Out sind für mich nicht echt. Natürlich leben wir im 21. Jahrhundert und Homosexualität sollte längst kein Problem mehr sein. Ist es aber leider für viele. Deswegen hätte ich mir hier noch ein/zwei Reaktionen gewünscht, die negativer ausgefallen wären. Oder noch ein paar Kapitel mehr, in denen Marie mit der erneuten Abneigung ihrer Mitschüler auf Grund ihrer Sexualität zu kämpfen hat.

Die Szenenwechsel waren mir auch zu plötzlich. Die Freundschaft zwischen Marie und Gwen war von einem Kapitel auf das Nächste da. Intesiv und gefühlvoll. Als wären sie schon seit Jahren die besten Freunde und nicht erst seit einigen Wochen. Es gab kein langsames Kennenlernen das ich hätte verfolgen können und in dem ich mich selbst auch mit den beiden angefreundet haben könnte. Plötzlich wurde Marie in Ruhe gelassen. Am Anfang dachte ich, dass die Autorin dazu einfach nichts mehr schreibt, weil es mir so unwirklich vorkam, dass von jetzt auf gleich alles so ruhig und toll in der Schule ist. Auch wenn man einige Freunde gefunden hat, verliert man dadurch nicht seine Gegenspieler..

Und obwohl es für mich an diesem Debüt so einige Mankos gibt, lässt es mich mit einem unheimlich befriedigten Gefühl zurück. Mit einer emotionalen Lücke, die ich versuchen muss, mit einer anderen Geschichte zu füllen.

Ich höre eigentlich immer auf mein Gefühl, auf mein Herz und ignoriere dabei gekonnt, was mein Kopf mir sagen will. So auch bei dieser Rezension. Denn auch wenn der Anfang holprig war, konnte ich das Buch das letzte Viertel nicht mehr aus der Hand legen und habe die halbe Nacht gelesen und auch emotional berührt es mich nach dem Lesen noch. Deswegen vergebe ich trotzdem 3 ☆'chen und bin gespannt auf weitere Geschichten und die Entwicklung der Autorin.

Sonntag, 4. März 2018

Rezension zu Streuner - Verflucht liebenswert von Stefanie Scheurich


*Daten*
Titel: Streuner - Verflucht liebenswert
Verlag: Sternensand Verlag
Seiten: 442
Shop: Verlag | Amazon | Thalia 




*Inhalt*

Boru hat die Schnauze gestrichen voll von seiner Ausbildung zum Hexenmeister. Während er lieber Sänger werden würde, besteht seine Mutter darauf, dass er sein Studium an der Zauberschule vollendet. Er beschließt kurzerhand, abzuhauen und seinem Traum zu folgen. Womit er allerdings nicht gerechnet hat, ist der Fluch seiner Mutter, der ihn in eine Katze verwandelt, sobald er die Welt der Normalos betritt. Aber von seinem neuen Körper lässt Boru sich nicht aufhalten. Er begegnet Greta, einer Internatsschülerin, die den streunenden Kater bei sich aufnimmt. Seine Mutter hat allerdings noch einige Tricks auf Lager, um ihren Sohn zur Vernunft zu bringen. Bald schon ist Boru hin- und hergerissen zwischen der Pflicht, Greta nicht in die Probleme seiner Welt hineinzuziehen, und dem Wunsch, bei ihr zu bleiben. Denn auch ein Kater kann sein Herz an ein Mädchen verlieren.

#FebruarNeuzugänge




Insgesamt sind im letzten Monat 17 Bücher bei mir eingezogen. Für 28 Tage, finde ich, ist das eine passable Leistung..

Welche Bücher sich hier aber schüchtern hinter einem Tuch verstecken, verrate ich euch jetzt sofort. :D


Natürlich sind die Bücher auf den unterschiedlichsten Wegen bei mir gelandet. Beim stöbern im Laden, von Amazon, aus Verlagsshops, als Geschenke,...
Ihr kennt das ja.





Mittwoch, 28. Februar 2018

Rezension zu Cinderellas Prinzessin von Annie Laine

*Daten*

Titel: Cinderellas Prinzessin - Love like a Fairytale
Autor: Annie Laine
Verlag: moments
Seiten: 280
Shop: Verlag | Amazon | Thalia

*Inhalt*

Charleen ist die reichste Tochter der Stadt. Die Prinzessin des millionenschweren Hoteliers steht ständig im Rampenlicht und unterliegt dem Druck, perfekt sein zu müssen, denn schließlich muss der Ruf ihrer Familie gewahrt werden.

Bei Ashley sieht das ganz anders aus. Sie hat drei Jobs und schmeißt mit ihren neunzehn Jahren den Haushalt ihrer Familie. Freizeit und Schlaf kommen dabei zu kurz, aber sie nimmt es in Kauf, um irgendwann ihrer kleinen Schwester ein besseres Leben zu ermöglichen und aus dem desolaten Haushalt verschwinden zu können.

Als die beiden auf dem Ball zu Charleens Geburtstag aufeinandertreffen, ahnen sie noch nicht, dass sich diese folgenschwere Begegnung fast wie im Märchen von Cinderella entwickelt.

*Cover*

Das Cover ist schlicht gehalten und versprüht doch einen gewissen Charme. Verzaubert mich aber auch nicht auf den ersten Blick. 

*Schreibstil*

Der Schreibstil von Annie Laine ist flüssig und hat die Gefühle von Charleen und Ashley sehr schön übertragen. 
Wir erleben die Geschichte direkt aus Sicht von Charleen und Ashley. 

*Charaktere*

Charleen ist auf den ersten Blick genau das, was reiche Leute in Filmen immer sind. Verwöhnt und abgehoben. Und doch ist sie sehr viel mehr, was meiner Meinung nach,viel an dem Einfluss von ihrem Bruder Willy liegt. 

Ashley hingegen ist ein Mensch ganz nach meinem Geschmack. Sie übernimmt unendlich viel Verantwortung, ist so stark und lässt sich nicht unterkriegen. 

*Meinung*

Ich bin an dieses Buch heran gegangen und wusste nicht recht, was ich eigentlich erwarte. Ich wusste nur, dass ich es unbedingt lesen wollte. 
Als ich angefangen habe zu lesen, habe ich die ersten Kapitel gedacht "Oh Gott. Das wird oberflächlich.". Aber dieser Eindruck hat sich nach und nach verflüchtigt. 

Mit einem tollen Schreibstil wurde man in eine Geschichte hineingezogen, bis man plötzlich drei Stunden später völlig verschrumpelt in der Wanne wieder in der Realität auftaucht. Von Emotionen überschwemmt.

Es gab zwar keine überraschenden Wendungen, aber das ist in Märchenadaptionen ja oft der Fall. Trotzdem konnte mich Cinderellas Prinzessin absolut überzeugen. Eine süße Geschichte für Zwischendurch. 
Und verdiente 5☆'chen

Dienstag, 13. Februar 2018

Rezension zu Faith: Seelenlos von J.K. Bloom

*Daten*

Titel: Faith: Seelenlos
Autorin: J.K. Blooom
Seiten: 352
Shop: Amazon 

*Inhalt*

Mehr als 500 Jahre sind vergangen, seit die Menschheit sich in neun Gattungen teilte. Mit dieser Teilung kam auch die Seelenlosigkeit – eine Krankheit, der auch Faiths Familie zum Opfer gefallen ist. Nun gibt es für das junge Medica-Mädchen nur noch eine Möglichkeit, nicht von der Gesellschaft verstoßen zu werden. Die Hochzeit mit einem Mann ihres Standes könnte ihr ein sicheres Leben ermöglichen. Der mysteriöse Lie, dem sie in der Notaufnahme das Leben rettet, ist kein solcher Mann. Faith weiß, dass sie sich für Tristan Collins entscheiden muss, denn er ist wie sie ein Medica.

Doch dann wird Edinburgh von den Rebellen angegriffen. Und Faith erkennt zu spät, dass in der Rettung der Bürger die wirkliche Gefahr besteht …

*Cover* 

Das Cover hat dieses dystopische Feeling, das mir sehr gut gefällt und auch super zur Geschichte passt. Und trotzdem wirkt es unfassbar mystisch. Faith sieht aus, wie ein Wesen einer anderen Welt, was sie ja irgendwie auch ist. Außerdem harmoniert alles so wundervoll, dass es auf jeden Fall einen längeren Blick wert ist. 

*Schreibstil*

Den Schreibstil von J.K. Bloom kenne ich ja bereits und er war auch hier gewohnt locker. Und trotzdem konnte die Autorin die Spannung super aufbauen, immer mal wieder entladen lassen, um sie dann von neuem aufzubauen. 
Die Beschreibungen waren bildlich, so dass ich mir Faith's Welt wunderbar vorstellen konnte. Und auch wenn das wohl etwas waghalsig ist... ich möchte in dieser dystopischen Welt versinken. 

*Charaktere*

Die Charaktere sind in dieser Geschichte ein kleines Manko. Nicht weil sie nicht wundervoll wären oder sich völlig unrealistisch verhalten. Das ist gar nicht der Fall. 
Aber leider waren sie für mich etwas zu flach. Ich hatte ein Bild vor Augen. Und ich habe einen wundervollen Charakter nach dem nächsten kennengelernt. Aber eben nur kennengelernt. Der Funke ist bei keinem der Protagonisten übergesprungen, besonders Li ist mir etwas zu kurz gekommen. Aber das wird sich in Band 2 sicherlich noch ändern. 
Auch die Gattungen, denen kein Protagonist entspringt, möchte ich im zweiten Band noch genauer kennenlernen, denn auch diese sind mir noch etwas zu schwammig.

*Meinung*

Faith: Seelenlos ist ein spannender Auftakt einer Dilogie, die in einer zerstörten und doch wundervollen Welt spielt.

Ganz besonders diese Version der Zukunft hat mir gefallen, die Pflanzen und die darauffolgende Veränderung. Die Todeszonen und die wenigen sicheren Städte. Das hat einfach ein atemberaubendes Ambiente, das ich am liebsten nicht wieder verlassen hätte. 

J.K. Bloom hat die Spannungskurve immer wieder geschickt gehoben. Und doch waren mir die Wendungen oft zu vorhersehbar. Ich hätte mir einen "OMG WAAS?"-Moment gewünscht. Ein Moment in dem ich die Autorin verfluche und sie am liebsten schütteln will, für das was sie mir und ihren Charakteren gerade angetan hat. 

Ich hoffe im zweiten Band auf mehr Charaktertiefe, unerwartete Wendungen und noch viel mehr wundervolle Zeit mit den verschiedenen Gattungen in dieser wundervollen, kaputten Welt. 
Und ich hoffe, dass ich schon ganz bald mit dem zweiten Band beginnen kann. 

Trotz einiger Schwachstellen doch ein sehr gelungener Auftakt, der es auf jeden Fall verdient gelesen zu werden. Deswegen gibt es von mir 4☆'chen.

Dienstag, 9. Januar 2018

Rezension zu Pharos von Laura Labas

*Daten*

Titel: Pharos - Die Unwandelbaren 1
Autor: Laura Labas
Verlag: Selfpublisher
Seiten: 432
Shop: Amazon |

*Inhalt*


›Also existierten wir gemeinsam in ihrem Körper und begannen ganz langsam und dann immer schneller durch den weißen Wald zu laufen. Mit einem Mal war mein Menschsein von mir abgefallen.‹ Reyna ist eine Pharos, eine Unwandelbare. Sie kann ihre Seele in die Körper von Tieren wandern lassen und in ihnen dem Gefühl von Freiheit näher kommen. Doch sie hat keine Ahnung, was sie ist und ob noch andere ihrer Art existieren. Zumindest solange nicht, bis die Caelum in Walcott Hill auftaucht; eine Gruppe von Pharos, die plötzlich Interesse an ihrer besten Freundin hat. Zu allem Überfluss findet Reyna die sterblichen Überreste ihrer Schuldirektorin und muss sich die Fragen stellen, ob es eine Verbindung zwischen diesem Tod und der Welt der Unwandelbaren gibt und welche Rolle die Caelum darin spielt. Kann sie den Pharos vertrauen oder wird sie von den Gefühlen, die sie für Cadan, den Anführer der Caelum, empfindet, geblendet? ›Nichtsdestotrotz war er gefährlich. Insbesondere für mein Herz.‹

*Cover*

Das Cover ist schlicht gehalten und ist durch das strahlende Blau trotzdem ein Hingucker. Auch die Folgebände sind allein durch das Cover sofort zu erkennen. Mir gefällt es sehr gut. 

*Schreibstil*

Lauras Schreibstil empfand ich - bis auf einige Stellen - als flüssig. Leider war er mir aber auch zu kühl, was mir das Gefühl gegeben hat, nur als Zuschauer an der Seitenlinie zu stehen. Auch konnte ich mir nicht immer alles bildlich vorstellen.
Wir erleben alles aus Reynas Sicht, die uns einiges verbirgt. 

*Charaktere*

Reyna ist unsere Protagonistin, mit der ich leider gar nicht warm geworden bin, weil mir die positiven Eigenschaften fehlen. Sie ist stur, egoistisch, nicht loyal und in ihrem Verhalten gefühlskalt.

Ihre besten Freunde Feliz und Glen waren mir zu blass. Feliz sogar fast durchsichtig. Eigentlich spielt sie in der Geschichte eine recht große Rolle als Bindeglied zwischen Reyna und den Pharos und doch ist sie eben nur ein Nebencharakter.
Glen hingegen erscheint mir mit seinen Handlungen menschlicher, aber ihn hätte ich auch gerne als jemand anderen als den von allen nicht akzeptierten Jungen gesehen. 

Cadan als typisch düsterer Kerl ist natürlich mein Lieblingscharakter und hatte von allen Pharos, die uns begegnet sind, die meiste Tiefe.

*Meinung*

Der Schreibstil von Laura Labas konnte mich durchaus überzeugen bald mehr von ihr zu lesen. 
Die Ausarbeitung ihres Debüts hat mich dagegen nicht so sehr begeistern können. 

Leider habe ich mich durch die erste Hälfte des Buchs durchquälen müssen, weil ich keinen Draht zu den Charakteren oder ihrer Welt finden konnte. So wirklich stehe ich noch immer nicht hinter den Unwandelbaren und den Gestaltwandlern. Ich habe mich eher wie der Außenseiter gefühlt und konnte so kein Teil dieser Geschichte werden, mich mit jemandem anfreunden oder gar mitfühlen, denn es kam mir so vor, als würden die Charaktere das selbst noch nicht tun. 
Das hast sich in der zweiten Hälfte zwar nicht unbedingt soo sehr geändert, aber da wurde der Spannungsbogen um einiges angehoben, was mich wieder fasziniert lesen ließ. 

Es wurden eigentlich zwei Storys erzählt, die nebeneinander herliefen. Ein Part, der eher an einen Krimi erinnert hat, in dem man Leichen findet und nun nach dem dazugehörigen Mörder sucht. Der zweite Part hingegen ist mystisch, denn wir lernen die Pharos kennen, die ihre Seele in den Körper eines Tieres wandern lassen können und werden so auch langsam an die Gestaltwandler herangeführt, wobei wir das eigentlich nur theoretisch tun. Denn wirklich nahe kommen wir diesen Wesen nicht. 
Am Ende finden beide Parts zusammen und ergeben ein Gesamtbild, das an den meisten Stellen nicht vorhersehbar aber auch nicht übermäßig spannend war. Laura hat es geschickt geschafft, den Leser auf die falsche Fährte zu führen. 

Dafür, dass der erste Band dieser Reihe nun beendet ist, habe ich einfach noch zu viele Fragezeichen im Kopf. Was allerdings meine Neugier auf den nächsten Band steigert. Pharos lässt mich etwas unsicher zurück, denn ich weiß nicht so recht, was ich am Ende davon halten soll. Die negativen Gedanken überwiegen und doch fand ich das Buch auf seine Art doch wieder gut.
Auch wenn ich nicht recht weiß, wie genau ich zu diesem Debüt stehen soll, sagt mein Herz, dass ich hier doch 3☆'chen vergeben kann. 

Samstag, 6. Januar 2018

Rezension zu Heute,Morgen und dann für immer von Aurelia L. Night

*Daten*

Titel: Heute, morgen und dann für immer
Autor: Aurelia L. Night
Seiten: 232
Shop: Verlag | Amazon | Thalia

*Inhalt*


Wenn du merkst, dass dieser eine Mensch alles ist, was du jemals gesucht hast, was wärst du bereit, für ihn aufzugeben?

Die 19-jährige Maya hat alles, was sie sich wünscht: Einen Freund, den sie liebt, ihr Abi in der Tasche und einen Ausbildungsplatz an der besten Schwesternschule der Gegend. Doch die Wohnungssuche in der neuen Stadt entpuppt sich als reinstes Fiasko. Deshalb ist Maya froh, als sie in letzter Sekunde ein Zimmer in einer WG ergattert. Auch wenn ihr Freund Richard gar nicht glücklich über ihren neuen Mitbewohner Julian ist. Da ist Streit vorprogrammiert. Schnell wird Maya klar, dass sie mit dem engstirnigen Richard weniger gemeinsam hat, als sie dachte. Noch dazu fühlt sie sich immer mehr zu Julian hingezogen. Doch Richard macht deutlich, dass er sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen kann. Und Maya hat Angst, dass er sich etwas antun könnte, wenn sie ihn verlässt. Maya steckt in der Klemme. Sie kann doch nicht Richards Leben gegen ihr eigenes Glück eintauschen ...

*Cover*

Da ich das Buch vorab lesen durfte, habe ich das Cover erst nach dem Lesen gesehen. Beim Lesen hat sich mir für das Cover ein anderes Bild erschlossen, wenn es sich auch nicht ganz verfestigt hat.
Trotzdem finde ich auch das fertige Cover wunderschön, verträumt, warm und passend zur Geschichte.

*Schreibstil*

Aurelia L. Night hat mich mit ihrem Schreibstil im Bereich Fantasy bereits vollends überzeugt. Aber auch ihr erster Liebesroman steht dem in nichts nach und zeigt, wie vielseitig diese Autorin ist. Geschickt wird Spannung aufgebaut und gehalten, schöne Szenen erschaffen und Emotionen vermittelt. 

*Charaktere*

Mit Maya konnte ich mich sehr gut identifizieren. Sie ist voller Hoffnung, möchte niemandem wehtun und steckt ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse gerne mal für das Wohl der Menschen, die sie liebt, zurück. Und doch ist sie noch jung. Verunsichert. Was ist richtig, was ist falsch?

Julian ist einfach ein Traumtyp. Er versteht Maya, steht ihr zur Seite und ist dabei einfach immer charmant. Auch wenn ich sonst eher der Badass-Schwärmer bin, war ich von ihm sofort hin und weg.

Richard ist zwar nicht wirklich Badass...aber er ist ein Arsch. Anders kann ich ihn nicht nennen. Er ist das genaue Gegenteil von Maya und nur sein eigenes Glück ist ihm wichtig und er schreckt vor nichts zurück, nutzt die Gutherzigkeit von Maya aus, um sie wieder an seiner Seite zu wissen.

*Meinung*

Dieses Buch ist mein Seelenverwandter. Es gibt so viele parallelen zu meinem Leben, dass ich manchmal nur ungläubig mit dem Kopf schütteln konnte. 
Maya ist mir in vielerlei Hinsicht so ähnlich, Julian meinem Freund und Richard meinem Ex. An so vielen Stellen habe ich einfach nur gelacht oder Galle gespuckt. 

Der Schreibstil von Aurelia L. Night hat zusammen mit dieser Geschichte und den fantastischen Charakteren dafür gesorgt, dass ich das Buch nicht länger als zwei Minuten aus der Hand zu legen, ohne dass ich Sehnsucht bekommen habe.

Teilweise fand ich die Nebencharaktere etwas blass, aber die wichtigen waren auch hier sehr gut ausgearbeitet und mit Leben gefüllt. Zum Beispiel sind Mayas Eltern der Traum einer Familie.

Heute, morgen und dann für immer zieht sich nicht unnötig in die Länge, im Gegenteil. Die Geschehnisse verlaufen schnell, aber trotzdem so, dass der Leser jede Szene durchleben kann, ehe es weitergeht.

Für mich ist dieser Roman mehr als gelungen und bekommt von mir eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung, serviert mit 5 süßen ☆'chen.