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Sonntag, 4. März 2018

Rezension zu Streuner - Verflucht liebenswert von Stefanie Scheurich


*Daten*
Titel: Streuner - Verflucht liebenswert
Verlag: Sternensand Verlag
Seiten: 442
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*Inhalt*

Boru hat die Schnauze gestrichen voll von seiner Ausbildung zum Hexenmeister. Während er lieber Sänger werden würde, besteht seine Mutter darauf, dass er sein Studium an der Zauberschule vollendet. Er beschließt kurzerhand, abzuhauen und seinem Traum zu folgen. Womit er allerdings nicht gerechnet hat, ist der Fluch seiner Mutter, der ihn in eine Katze verwandelt, sobald er die Welt der Normalos betritt. Aber von seinem neuen Körper lässt Boru sich nicht aufhalten. Er begegnet Greta, einer Internatsschülerin, die den streunenden Kater bei sich aufnimmt. Seine Mutter hat allerdings noch einige Tricks auf Lager, um ihren Sohn zur Vernunft zu bringen. Bald schon ist Boru hin- und hergerissen zwischen der Pflicht, Greta nicht in die Probleme seiner Welt hineinzuziehen, und dem Wunsch, bei ihr zu bleiben. Denn auch ein Kater kann sein Herz an ein Mädchen verlieren.

*Schreibstil*

Die Geschichte erleben wir abwechselnd aus der Sicht von Boru und Greta und bekommen so tiefe Einblicke in die Gefühle und Gedanken der Protagonisten. 
Durch die fließenden Übergänge hat man auch nie das Gefühl, nicht zu wissen, in welchem Charakter man gerade steckt. 
Durch den flüssigen Schreibstil konnte mir die Autorin so manchen Lacher entlocken (besonders wenn ich mit Greta unterwegs war), ohne die Szenen damit ins lächerliche zu ziehen oder die Bindung zum Buch auch nur minimal zu lösen. 

*Charaktere*

Die Protagonisten sind super ausgearbeitet und ich habe in ihnen in diesem Abenteuer neue Freunde gefunden. 
Greta vermittelt den Eindruck einer störrischen Teenagerin, die ständig launisch ist. Doch in Wahrheit sehnt sie sich genau so nach Liebe und Aufmerksamkeit, wie jeder andere Mensch. Leider hat sie das Gefühl, diese nicht zu verdienen. Das versteckt sie hinter Gemeinheiten und Sarkasmus, was zusätzlichen Lesespaß verspricht. 
Boru ist da ganz anders gestrickt. Er hat sich längst damit abgefunden, dass er es entweder sich selbst oder seiner Mutter recht machen kann. Und damit, dass er ihren Zorn auf sich lenken wird, wenn er den Mut findet, sich für seinen Traum zu entscheiden. Von ihm bekommen wir Zweifel an sich, seinem Traum, seinem Weg und seiner Welt. Er ist der liebevolle Part der beiden und doch steckt auch in ihm eine gute Menge Sarkasmus. 
Aber auch die Nebencharaktere hatten Tiefe. Besonders die schrille Tante ist mir ans Herz gewachsen, während ich mit Boru gezittert habe, wenn seine Mutter einen Auftritt hatte. 

*Meinung*

Mit einem tollen Schreibstil hat Stefanie Scheurich es geschafft, mich sofort abzuholen, in eine Welt voll wundervoller oder grausiger Charaktere. 
Ich habe es genau wie Greta genossen, Zeit mit Streuner zu verbringen. Und ich habe mit Boru diese wundervolle, starke Greta bewundert. 
Mir hat diese zarte Liebesgeschichte unheimlich gut gefallen, weil es etwas neues war. Es war nicht nur so, dass sich die Protagonisten ihre Liebe nicht eingestehen wollten, sie wussten nichts davon. Zumindest trifft das auf Greta zu. Denn sie hätte sich sonst in einen Kater verliebt. Aber unbewusst hat sie es geschafft, hinter das Fell und die Stupsnase zu schauen und dahinter einen wundervollen jungen Mann erkannt. 

Leider konnte mich nicht alles an diesem Buch so sehr begeistern, wie die Charaktere und die Liebesgeschichte. Denn leider hat es mir an Spannung gefehlt. In der Zeit, in der Streuner und greta sich näher kamen, ist es einem gar nicht aufgefallen, weil man es einfach genossen hat. Aber kaum musste Boru sich seiner Realität stellen, hab ich gemerkt, dass etwas fehlt. 
Das Herzklopfen, vor Spannung und Neugierde, wie es jetzt weiter geht und wie die Protagonisten sich aus diesem Schlamassel wieder herausmanövrieren wollen. Ja irgendiwe auch das fantastische eines Fantasy Romans.

Die Spannungskurve hat dann zwar kurzzeitig einen riesen Bogen gemacht, ist dann aber auch wieder sehr schnell an abgesunken und hat uns wieder nur mit zarten Gefühlen zurückgelassen. 

Für mich ist Streuner eher ein Liebesroman mit einer Prise Fantasy als ein Fantasyroman in dem Sinne. 
Wenn ich es so betrachten würde, wäre es ein klares fünf-Sterne-Buch. Aber als Fantasy Roman, was es ja ist, kann ich meinen geliebten Streuner leider nicht so perfekt einstufen vergebe deswegen verflucht liebenswerte 4 ☆'chen.


*Lieblingszitate*


"Gehen wir Marshmallowbabys essen?", wollte ich verträumt wissen, aber Gregorian schüttelte nur den Kopf. - Streuner: Verflucht liebenswert, S. 254

Wenn man nur lange genug grub, fand man in jedem Erwachsenen ein beleidigtes, verletztes kleines Kind. - Streuner: Verflucht liebenswert, S. 68 




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